Christer Cremer (AfD): Frau Oberbürgermeisterin! Meine Damen und Herren! Liebe Zuschauer hier im Saal und im Livestream! Also, das ist der Wahlkampfauftakt der SPD. Das hatten wir schon einmal vor der letzten Bundestagswahl. Da musste man auch den Pascha auspacken. Damals habe ich gesagt: „Sex sells“. Also bleibt
Ihnen wohl nichts anderes übrig, als dieses Thema wieder aufzuwerfen. Ich habe damals auch schon meine Überraschung darüber kundgetan, wie gut Sie sich dort auskennen. Das finde ich ein bisschen bedenklich.
Aber jetzt mal zum ernsthaften Teil: Ich finde es hier schon wirklich ein bisschen sehr schwach, immer wieder dieses Thema aufzuwärmen. Das ist genauso schwach wie Ihr Noch-Bundeskanzler. Ihre Partei – das steht ja alles im Zusammenhang mit dem Schleuserskandal; da sind ja wohl auch Sozialdemokraten je nachdem mit drin – sollte sich vielleicht dazu sowieso nicht so sehr äußern. Aber: Es ist echt nicht sehr oft, dass ich Herrn Rau lobe, aber er hat hier wirklich sehr gut vorgestellt, warum das nicht geht. Ihm ist es bestimmt auch nicht leichtgefallen, das Wort „Ghettoisierung“ zu benutzen. Wir schaffen dort ein soziales Ghetto. Das kann nicht im Sinne von Sozi-
aldemokraten sein – habt ihr das „Sozial“ im Namen vergessen, oder was?

(Beifall bei der AfD – Elfi Scho-Antwerpes
[SPD]: Das haben wir auch nie so vorgeschlagen!)

Auch ein Grüner kriegt hier nicht oft von uns Beifall, aber Herr Rudolph hatte in seiner Rede recht. Das ging genau in die gleiche Richtung. Wenn man sich anguckt, wo das Ganze dort untergebracht ist – das geht nicht. Da können wir keine 200 Menschen unterbringen; egal, ob es nur Wohnungslose, eine Mischnutzung oder Ähnliches ist.
Das ist einfach nicht dafür geeignet. Man muss dann auch die Frage stellen – man redet vom Feminismus usw. und so fort -: Wo sollen denn die ganzen Frauen hinkommen? Wandert die Prostitution dann unkontrolliert durch das Kölner Stadtgebiet? Da werden wir dann auch noch einmal wach werden und dadurch riesige Prob-leme bekommen. Dann werden wir die Frage stellen, wo wir sie dann wieder konzentrieren können,
um es halbwegs im Griff zu haben. Also das kann auch alles keine Lösung sein. Die Frauen dann – je nachdem – auch irgendwo in unkontrollierte Wohnungen zu treiben, was ja auch schon angesprochen worden ist – nein, nein, das geht so nicht.
Und last but not least: Wir sind ja auch in einer Zeit der knappen Kassen. Ich glaube, das Baurisiko, das da stattfindet, ist nicht tragbar. Wir müssten wahrscheinlich das Gebäude entkernen. Wir können es am besten gleich komplett neu bauen. Und das soll dann alles der Steuerzahler machen. Wer glaubt, der Steuerzahler oder besser gesagt die Verwaltung oder der Staat im Allgemeinen baut bessere Wohnungen als ein privater Investor
– da habe ich doch so meine Zweifel. Wie gesagt, wir können uns das nicht leisten. Wir würden ein Ghetto dort schaffen. Und was mit den Frauen passiert, steht auch in den Sternen. Das wäre auch nicht gut für sie. Deswegen lehnen wir das ab. Das ist ein plumpes Wahlkampfmanöver.
Wie gesagt, Sie versuchen es hier mit „Sex sells“
.
Da muss ja wirklich die Verzweiflung groß sein nach dem Scheitern Ihres Bundeskanzlers mit Blick auf die Wahlen am 23. Februar. Deshalb kann ich nur eines sagen: ablehnen.

– Vielen Dank.