Stephan Boyens (AfD): Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Haaks! Ich sehe jetzt viele gespannte Augenpaare hier auf mich blicken.

(Zurufe: Nee! – Christian Joisten [SPD]: Auf Sie kommt es heute nicht an, Herr Boyens! Tut mir leid!)

Ich mag mich ja täuschen, aber – – Nein. Ich freue mich zunächst einmal, hier heute zu stehen und Ihnen allen zurufen zu können: Es ist ein guter Tag für die KVB, es ist ein guter Tag für die Stadt Köln, und es ist ein guter Tag für das demokratische Miteinander und die demokratische Kultur in unserer Stadt!

(Beifall bei der AfD)

Es ist ein guter Tag für die KVB, weil nun endlich – Frau Venturini hat es ganz richtig gesagt – eine längst überfällige und wichtige verkehrspolitische Entscheidung für diese Stadt gefällt wird, die – ich bin seit acht Jahren im Rat der Stadt Köln – schon vor mehr als sieben Jahren hätte gefällt werden

können. Wer sich noch erinnert, Herr Fenske, damaliger Chefvorgänger von Frau Haaks und langjähriger VDV-Präsident – also ein Kenner der Materie und des öffentlichen Nahverkehrs -, hat immer wieder gesagt: Jede andere Stadt auf der Welt von Rang würde an dieser Stelle einen Tunnel bauen. Dass wir das hier in Köln nicht geschafft haben, liegt einzig und allein an einer linksgrün verblendeten ideologischen Kaste, die dieses nie wollte und immer dagegen opponiert hat und die heute ihre Felle davonschwimmen sieht und deshalb mit einem krummen Antrag hinterher um die Kurve kommt, um jetzt eine Volksbefragung zu machen.

Wenn die Grünen den Menschen sagen können, wie sie heizen, wie sie fliegen und was sie essen sollen, dann machen sie nie Volksbefragungen.

(Beifall bei der AfD)

Aber wenn sie glauben, dass ihnen die Felle davonschwimmen, dann rufen sie plötzlich nach einer Volksbefragung. Das ist ein durchsichtiges Manöver, Herr Zimmermann, das kann man sich gar nicht ausdenken!

Zweiter Punkt. Es ist ein guter Tag für Köln. Die Lebensqualität der Menschen in dieser Stadt hängt – das haben wir hier auch ganz häufig gesagt, und ich glaube, da weiß ich alle von Ihnen hinter uns – ganz entscheidend von einem funktionierenden öffentlichen Nahverkehr ab und einer schnellen und reibungslosen Mobilität. Für beides steht nun einmal der Tunnel. Punkt!

Last but not least: Es ein guter Tag für das demokratische Miteinander, die demokratische Kultur in dieser Stadt und über Köln hinaus. Die Brandmauer ist gefallen – endlich. Endlich!

(Beifall bei der AfD)

Wer hätte gedacht, meine Damen und Herren, dass das hier in Köln, in der westdeutschen Metropole, passiert? Die Brandmauer ist auf kommunalpolitischer Ebene auch im Westen Deutschlands gefallen. Andererseits: Wer, wenn nicht wir Deutschen wissen aus unserer jüngeren Geschichte, dass Mauern, die künstlich mitten durch unser Volk errichtet werden, auf Dauer keinen Bestand haben?

Meine Damen und Herren, Sie wissen es alle ganz genau: Die Brandmauer ist undemokratisch, die Brandmauer ist unzeitgemäß,

(Bernd Petelkau [CDU]: Sie ist genau richtig, und sie bleibt bestehen!)

und die Brandmauer ist nicht zu halten. Sie ist nicht zu halten!

(Bernd Petelkau [CDU]: Sie wird bestehen bleiben, in Berlin und hier!)

– Herr Petelkau, Sie sollten ganz kleine Brötchen backen! Die Brandmauer ist nicht zu halten, schon gar nicht gegenüber einer Partei, die nur noch ein Prozent hinter der CDU liegt, Herr Petelkau.

(Beifall bei der AfD)

Warten Sie einmal ab, wie das hier weitergeht! So!

(Bernd Petelkau [CDU]: Warten Sie mal, bis die neue Regierung arbeitet! Dann werden Ihre Umfragewerte in den Keller gehen!)

Das mag für manche vom Tunnelbündnis jetzt richtig bitter werden. Aber das haben auch unsere Gesprächspartner, einige wenige Mutige, beim Tunnelbündnis erkannt. Denn auch in der Kommunalpolitik, meine Damen und Herren, gilt der Satz: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Es gibt mutige Menschen, die dies erkannt und dieses Risiko auf sich genommen haben. Aber trotzdem gilt gerade in dieser Situation: klotzen, nicht kleckern. Diese Stadt muss wieder lernen, groß zu denken, gerade bei solchen Infrastrukturdingen. Herr Petelkau hat das angesprochen, gerade beim Thema Ost-West-Achse, einem die Stadt für die nächsten Jahrzehnte prägenden

Thema: Wo, wenn nicht hier, hätte es sich gelohnt, die Brandmauer einzureißen?

(Teresa De Bellis-Olinger [CDU]: Sie spielen doch keine Rolle dabei!)

Deshalb bin ich froh, dass diese Entscheidung so gefallen ist.

(Zurufe)

Meine Damen und Herren, zu Karneval hat meine Fraktion die Botschaft transportiert, Köln wieder groß zu machen. Heute haben wir die Chance, gemeinsam mit dem Tunnelbündnis einen wegweisenden Beschluss für die Zukunft unserer Stadt zu fällen. In diesem Sinne: Machen wir Köln wieder groß! Meine Damen und Herren, stimmen Sie für die unterirdische Lösung. – Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD)

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