Stephan Boyens (AfD): Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin!

Meine sehr geehrten Damen und Herren!

Lassen Sie mich für die AfD-Fraktion im Rat der Stadt Köln feststellen: Die Entscheidung von Neven DuMont zur Stilllegung des Druckereibetriebes am Standort Köln ist zunächst einmal als unternehmerische Entscheidung zu respektieren. Über die Art und Weise der Entscheidungsfindung, der Kommunikation und der Einbindung des Betriebsrats und der übrigen Stakeholder
kann es aber keine zwei Meinungen geben.

(Beifall bei der AfD)

Wir als AfD halten diese für inakzeptabel, aber zugleich auch wenig überraschend. Sie steht nämlich beispielhaft für die herrschende Unternehmens-Unkultur im Hause Neven DuMont.

(Beifall bei der AfD)

Wir haben aus der Stadtgesellschaft etliche Beispiele für Solidarisierungsbekundungen und auch konkrete Handlungen erfahren. Ich meine, dass eine Karnevalsband – die Paveier waren es, glaube ich – ihren Auftritt im Neven-DuMont-Zelt abgesagt haben. Ich darf davon ausgehen, dass Sie, Herr Petelkau, Frau Martin und Herr Joisten – um einmal die drei wichtigsten Fraktionen zu nennen – selbstverständlich auch aus Solidarität Ihren Besuch im Karnevalszelt bei der nächsten Weiberfastnacht absagen werden.

(Beifall bei der AfD)

Frau Oberbürgermeisterin und die Stadtspitze, die dort auch immer gerne ist, von Ihnen erwarte ich das Gleiche. Wir werden in der Presse lesen können, ob die Herrschaften dort waren. Meine Damen und Herren, merken Sie sich das, legen Sie sich das auf Wiedervorlage, wer nächstes Jahr am Tag nach Weiberfastnacht von den Nasen im Neven-DuMont-Zelt war und wer nicht.
Zum Thema der Ehrenbürgerwürde wurde schon viel Richtiges gesagt. Ich zitiere noch einmal, Frau Oberbürgermeisterin sagt:

Hedwig Neven DuMont hat sich um unsere Stadt eindrucksvoll verdient gemacht. Ihr jahrzehntelanges großes soziales Engagement ist bewundernswert und für unsere Stadtgesellschaft nicht hoch genug zu schätzen.
Ich darf Ihnen sagen: Die einzige Fraktion im Rat der Stadt Köln, meine Damen und Herren vom Betriebsrat, war unsere Fraktion, die der Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Frau Hedwig Neven DuMont nicht zugestimmt hat. Das sei nur hier fürs Protokoll vermerkt.

(Beifall bei der AfD)

Das Haus Neven DuMont ist ein Unternehmen im Niedergang. Dieser Niedergang ist zu einem großen Teil selbst verschuldet. Ein Medienhaus, das seine mehr als zweifelhafte Rolle im Nationalsozialismus später durch einen strammen Linkskurs zu kompensieren suchte und sich bis heute durch einen Haltungs- statt Qualitätsjournalismus hervortut, muss sich nicht wundern, wenn ihm die Leser davonlaufen und als Folge davon die Druckerei schließen muss.

(Beifall bei der AfD)

Die wenigsten wissen heute noch, dass DuMont einer der publizistischen Wegbereiter des Nationalsozialismus war; wissen, dass Kurt Neven DuMont – also der Vater von Alfred – am 1. Mai 1937 in die NSDAP eintrat und dass die Kölnische Illustrierte Zeitung ziemlich genau vor 80 Jahren Adolf Hitler auf der Titelseite anlässlich des 10- jährigen Tages der Machtergreifung als Schöpfer des Großdeutschen Reiches abgefeiert hat. Die Kölnische Zeitung war eine der wenigen Zeitungen, die bis zum Kriegsende an die vordersten Frontgräben geliefert wurde, weil die Propagandaabteilung der Wehrmacht sie für linientreu hielt.
So viel nur zur Geschichte und zu den daraus resultierenden Komplexen im Hause Neven DuMont.

Neven DuMont hatte zuletzt eine Monopolstellung auf dem Kölner Zeitungsmarkt und ist entsprechend schwerfällig und träge geworden. Die betroffenen Mitarbeiter der Druckerei müssen, wie so oft, nun die Fehler und das Missmanagement der Geschäftsführung ausbaden.

(Beifall bei der AfD)

Der weitere Niedergang des Hauses Neven DuMont ist vorprogrammiert und wird sich, meine Damen und Herren, weiter fortsetzen. In der ganzen Sache gibt es lediglich einen Trost: Publizistisch gesehen ist der Niedergang der Neven-DuMont-Blätter kein wirklicher Verlust. – Danke.

(Beifall bei der AfD)

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