Mittlerweile pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Grundschüler aus dem Land der Dichter und Denker können auch nach vier Jahren kaum richtig lesen und schreiben; eine Erkenntnis, die schon damals den Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis bekannt war, aber – aus nachvollziehbar ideologischen Gründen – nicht publiziert wurde.
Die seinerzeit präferierten Ansätze wie „Lesen durch Schreiben“ und „Rechtschreibwerkstatt“
leisten beim weitem nicht, was sie versprechen bzw. versprochen haben.
Die Idee war, Schüler sollen möglichst viel frei schreiben und das Lesen darüber mit lernen.
Korrekturen falsch geschriebener Wörter sind unerwünscht, weil sie die Kinder demotiviere.
Diese Methode konnte allerdings zu keinem Zeitpunkt ihrem Anspruch genügen. Ganz im Gegenteil ließen die Leistungen der Schüler und Schülerinnen signifikant nach. Der Einwand, neue Methoden brauchten halt eine gewisse Zeit der Übung und Gewöhnung, bis sich der gewünschte Erfolg einstellt, konnte nicht bestätigt werden.
Tatsache war und ist, dass Pädagogik häufig ziemlich ideologisch eingefärbt und interpretiert wird.
Empirische Überprüfungen erfolgen dann oft erst, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Denn es gilt häufig genug der Grundsatz, dass nicht sein darf, was nicht sein soll. Die schnöde Wirklichkeit soll, darf diese (meist ideologisch eingefärbten) Philosophien nicht „entweihen“.
Natürlich kehrt irgendwann die Einsicht zurück, dass Bewährtes keineswegs auf dem Müllhaufen landen muss, wenn sich neue Verfahren und Methoden nicht bewähren konnten, die Realität kann ja auf Dauer weder übersehen noch versteckt werden.
Das als Fibel-Methode bezeichnete Verfahren Buchstaben und Wörter schrittweise nach festen Vorgaben einzuführen, führt nachweislich dazu, dass Grundschüler am Ende der Grundschulzeit Lesen und Schreiben sicher beherrschen. Dabei gilt, wie es die Logik auch erwarten lässt, dass sich nur eine Entwicklung vom Einfachen zum Komplexen ergeben kann, ansonsten kein echtes Verständnis entstehen kann.
Hier war wohl eine Rolle rückwärts von der Ideologie zu gelebten Wirklichkeit nötig, um die Dinge wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen.
Speziell auf die Situation an Kölner Schulen bezogen läßt sich feststellen, dass …
- sehr viele Schulen in einem maroden Zustand sind
- zur Verfügung stehende finanzielle Mittel in Millionenhöhe nicht abgerufen werden
- stattdessen rund zwei Millionen Euro für „Smartboards“ ausgegeben werden sollen
Die Anschaffung der „Smartboards“ war der Kölner Presse seinerzeit immerhin eine Meldung wert, schließlich klingt ja alles auf Englisch besser, der Zeitgeist will es offenbar so.