Infografik BosbachSehr geehrter Herr Bosbach,

wir von der AfD-Fraktion im Rat der Stadt Köln bedauern Ihre Entscheidung, zur kommenden Bundestagswahl im nächsten Jahr nicht mehr für ein Mandat im benachbarten Rheinisch-Bergischen Kreis zu kandidieren – auch wenn wir, gerade angesichts Ihres gesundheitlichen Zustandes, vollstes Verständnis für Ihre Entscheidung aufbringen. Mit Ihnen verliert nicht nur die CDU, sondern das ganze Land einen profilierten Kopf und eine pointierte politische Stimme der Öffentlichkeit.

Sie bekräftigten kürzlich in einem Interview, in wichtigen politischen Punkten nicht mehr die Haltung Ihrer Partei mit Überzeugung vertreten zu können: „Das gilt für die Euro-Rettungspolitik, das gilt für die Flüchtlingspolitik, das gilt für die Politik der Europäischen Zentralbank, die zu einer faktischen Enteignung der Sparer führt.“ Sie möchten nicht länger gegen eine große Mehrheit in Partei und Fraktion ankämpfen.

Nun, zumindest in letzterer Sache könnten wir Ihnen durchaus eine Alternative anbieten. Die fundierte Kritik am politischen Konstrukt „Euro“, der Gelddruckpolitik der Europäischen Zentralbank sowie an der sogenannten „Eurorettung“ sind unsere Gründungsthemen von 2013. Noch heute ist die AfD die einzige Partei, die sich entschieden für die Souveränität der Nationalstaaten und gegen eine zunehmend zentralistische EU ausspricht. Auch sind wir die einzigen, die Merkels Asylpolitik von Beginn an verurteilt haben. Durch wenige mutige Stimmen aus der Union, etwa die Herren Peter Gauweiler, Klaus-Peter Willsch oder Ihnen, war die berechtigte Kritik an der chaotischen und widerrechtlichen Massenzuwanderung auch im Bundestag vertreten. Dafür werden wir Ihnen immer dankbar sein.

Genau wie Sie verstehen wir uns von der AfD als einsame Mahner inmitten einer konsensorientierten Allparteien-Koalition, die sich um grundsätzliche Fragen unseres politischen Systems und Zusammenlebens nicht mehr streiten möchte. Unsere Partei ist noch jung und unerfahren, auch wenn wir mittlerweile in unzähligen Parlamenten auf kommunaler Ebene, auf Landes- sowie europäischer Ebene vertreten sind. Nächstes Jahr ziehen wir stark in den nordrhein-westfälischen Landtag sowie in den Bundestag ein. Unser Aufstieg ist unaufhaltsam, denn eine bürgerlich-konservative, freiheitliche und patriotische Kraft wird in Deutschland, in Europas Mitte, dringender denn je gebraucht.

Es wäre wichtig, Ihre kritische Stimme weiterhin in der Öffentlichkeit zu vernehmen. Wie gerne hätten wir einen authentischen und mutigen, wie auch sympathischen Streiter wie Sie an unserer Seite gewusst! Durch Ihren politischen Rückzug aus der CDU erwachsen Ihnen jedoch auch neue Freiheiten. Vielleicht nutzen Sie diese auch, um Ihre politischen Mitstreiter (wenn auch mit anderem, blauen, Parteibuch) aus der großen Nachbarstadt kennen zu lernen? Hiermit möchten wir Sie gerne dazu einladen, ein Grußwort bei unserem kommenden Fraktionsempfang Ende September zu halten und bei Speis und Trank mit unseren Mandatsträgern und Mitgliedern ins Gespräch zu kommen. Über eine Rückmeldung an afd-fraktion@stadt-koeln.de freuen wir uns sehr.

Unsere Tür ist immer offen für Sie!

Mit freundlichen Grüßen
Ihre AfD-Fraktion im Rat der Stadt Köln