Stephan Boyens (AfD): Herr Bürgermeister! Meine Damen und Herren!
Liebe Fraktionen DIE LINKE und SPD, dafür, dass Sie für sich in Anspruch nehmen, an der Spitze des progressiven gesellschaftlichen Fortschritts zu stehen, ist der Antrag – und insbesondere der Inhalt dieses Antrags – verdammt strukturkonservativ.
(Beifall bei der AfD)
Ich würde sogar sagen, das ist geradezu strukturreaktionär, weil das, was Sie hier fordern – auf eine kurze Formel gebracht -, ist letztlich: Es muss alles bleiben, wie es ist.
Meine Güte, warum sehen Sie denn nicht die enormen Chancen, die dieses Areal, die Umstrukturierung und die Neuausrichtung hier bieten? Sie selber haben heute Morgen doch mit Krokodilstränen den eklatanten Wohnraummangel in dieser Stadt beklagt.
Wie wunderbar ist das denn? Hier haben wir ein Grundstück von 20 Hektar – auch noch im städtischen Besitz, an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, mit einer sehr guten Bebauung durch
die GAG in den Randbereichen. Wir könnten hier also für diese Stadt ein mit einem Medizinischen
Versorgungszentrum ausgerüstetes Wohngebiet schaffen, in dem vorrangig Werkswohnungen für die Pflegekräfte geschaffen werden – und so sieht es ja unser Antrag vor, den wir vor über zwei Jahren gestellt haben, übrigens einen Monat, bevor dieses Zwei-plus-eins-Konzept beschlossen wurde; ich habe Ihnen den Antrag noch mal mitgebracht -, die dringend untergebracht und in der
Stadt gehalten und gebunden werden müssen. Sie verschließen die Augen davor, dass die Situation in Holweide durch folgende Punkte gekennzeichnet ist:
Wir haben dort zum Teil nur noch eine Auslastung von 50 Prozent. Der wirtschaftliche Weiterbetrieb wird so nicht möglich sein.
Die Bausubstanz ist komplett überaltert. Machen Sie sich doch bitte einmal dorthin auf den Weg, und schauen Sie sich die Bausubstanz an; ich bin mehrfach dort gewesen. Wir haben dort einen erheblichen Sanierungsstau.
Wie gesagt – es wurde hier ja schon mehrfach erwähnt -: 3 Kilometer Luftlinie entfernt ist Merheim. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Wir haben nie vorgeschlagen, den Standort Holweide plattzumachen, ganz im Gegenteil. Es gibt dort Leuchtturmprojekte – die Gynäkologie,
das Brustzentrum – mit einem hervorragenden bundesweiten Ruf. Diese Leuchtturmprojekte wollen wir selbstverständlich erhalten, aber die können eben auch in Merheim, wo noch Platz ist,
sein. Dann können wir dieses Areal im Sinne der Stadt und im Sinne der Menschen in dieser Stadt entwickeln.
Noch einmal: Dort kann Wohnraum geschaffen werden – es sind, wohlgemerkt, 20 Hektar – für circa 800 bis 1 000 Menschen. Das ist ein parkähnliches Gelände, und dort könnte auch unter
dem Gesichtspunkt des sozialen Wohnungsbaus ein vernünftiges Wohnbauprogramm umgesetzt werden.
Ein letztes Wort noch: Sie glauben doch nicht im Ernst, dass die zurückhaltende Haltung der Landesregierung, sich an einer Neuausrichtung/Neustrukturierung zu beteiligen, nicht damit zu tun
hat, dass die in Düsseldorf auch rechnen können und dass die logischerweise sagen: Macht ihr Kölner bitte mal eure Hausaufgaben, und wenn ihr die gemacht habt, dann sind wir auch bereit zu einer Zusammenarbeit! – Das heißt, wir müssen hier erste Schritte gehen. Wir müssen die Sanierung anstoßen.
Und von daher: Dieser Antrag ist aus unserer Fraktion heraus rundum abzulehnen. Er ist strukturreaktionär, und das Konzept der Weiterentwicklung muss weitergetrieben werden.
Wie gesagt, unser Antrag von vor über zwei Jahren weist den Weg. Es sollten dort Werkswohnungen für die Angehörigen der Pflegeberufe – also dringend benötigter Wohnraum für Köln – geschaffen werden, die Kapazitäten nach Merheim verlagert werden und damit Holweide und die rechtsrheinische Versorgung eine Perspektive bekommen.
– Danke.
(Beifall bei der AfD)
Video: https://youtu.be/CNUfgMqB2-c
Hinterlasse einen Kommentar