Frau Oberbürgermeisterin!

Meine sehr geehrten Damen und Herren!

Herr Breite, bei allem Respekt für Ihre sympathische Rede, aber jubeln allein macht natürlich noch nicht gute Olympische Spiele.
Wenn Sie von der FDP, der CDU und der SPD mit Bezug auf Olympia in Köln von einer – Zitat – „historischen Chance“ sprechen, lässt allein schon die Formulierung „historische Chance“ die schlimmsten Befürchtungen wach werden.
Wenn dann DIE LINKE hingegen die möglichen Olympischen Spiele am Rhein – Zitat – „ein abenteuerliches Unternehmen auf Kosten der Steuerzahler“ nennt, dann denken wir von der AfD: Eine Stadt, die es in fünfeinhalb Jahren unter schwarz-grüner Führung noch nicht mal hinbekommen hat, die Fahrradwege in Köln in anständigem Zustand zu bringen und zu sanieren und daher beim letzten Ranking des ADFC Platz 14 von 14 einnimmt, eine solche Stadt sollte besser die Finger von Olympia lassen.
Herr Hammer, Sie sind nicht nur der Geschäftsführer der Fraktion, sondern Sie sind auch der bekannteste bekennende Radfahrer der Grünen:
Köln nach über fünf Jahren Schlusslicht im Fahrrad-Ranking – das muss man erst einmal hinkriegen, Herr Hammer. Das ist doch der Hammer.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker: Sprechen Sie bitte zum Thema.

Stephan Boyens (AfD): Ja, zurück zu Olympia, Frau Reker.
Olympia heißt immer auch – dessen sollten wir uns gewahr sein -: Das IOC übernimmt die Macht. Das heißt konkret: Gigantismus, Undurchsichtigkeit, Knebelverträge, Korruption. Das IOC – das wissen wir doch auch, meine Damen
und Herren – ist schon lange zu einer Ansammlung alter, machtgeiler und korrupter Männer verkommen. Die olympische Idee ist längst pervertiert. Das ist auch der Grund, warum Städte wie Hamburg, Garmisch-Partenkirchen oder Berlin Nein zu Olympia gesagt haben.
Aber als Partei, die sich für mehr plebiszitäre Elemente einsetzt, begrüßen wir daher den Vorstoß der LINKEN, gemeinsam mit den kommunalen Wahlen in diesem Jahr eine Befragung der Wahlberechtigten durchzuführen. Wir sind skeptisch, dass wir da ein positives Votum sehen werden, aber wir sagen: Sollen die Kölner doch entscheiden. Lassen Sie doch die Kölner entscheiden, ob sie das wollen oder nicht. Die Kommunalwahl bietet dafür eine hervorragende Chance. Daher unterstützen wir den Antrag der LINKEN. – Danke.

(Beifall bei der AfD)