Stephan Boyens (AfD): Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Der Karl-Küpper-Preis war Thema der letzten Wahlperiode. Erlauben Sie mir daher, dass ich für die neuen Ratskollegen eine kurze Einordnung vornehme.
Zu Karl Küpper muss man wissen, dass das Verhalten des organisierten Kölner Karnevals unter dem Hakenkreuz weiß Gott kein Ruhmesblatt war.
Schon im Jahre 1933 verkündete die Kölner Prinzen-Garde, dass die NS-Führung von jeglicher Kritik verschont zu bleiben habe.
Aus einem anderen Holz war da Karl Küpper geschnitzt. Er war ein begnadeter Büttenredner.
1938 wurde er als bester Karnevalist Deutschlands ausgezeichnet – und das, obwohl er sich schon damals klar gegen die Nazis stellte. Karl Küpper bekam Gestapo-Besuch, wurde verwarnt
und zusammengeschlagen. Weitergemacht hat er trotzdem. Doch kurz darauf erhielt er ein Rede und Auftrittsverbot, wurde Soldat und geriet in Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg machte er
als Büttenredner weiter, erhielt aber erneut ein faktisches Auftrittsverbot durch das Festkomitee Kölner Karneval, als er Anfang der 50er-Jahre nämlich die Verstrickungen der Karnevalseliten in
der NS-Zeit thematisierte. 1970 starb er.
Die AfD-Fraktion im Rat regte 2019 an, Karl Küpper mit einem Denkmal zu ehren und jährlich einen Karl-Küpper-Preis für die beste politische Büttenrede auszuloben.
Dieser Vorschlag – Sie wissen es – erfuhr große mediale Beachtung. Der Rat der Stadt Köln lehnte diesen aber ab. Na ja; so ist es halt, wenn die Falschen in Köln etwas Richtiges vorschlagen.
Aber, meine Damen und Herren, weil die Idee an und für sich ja gut war, passierte nun Folgendes:
Die Politik kontaktierte den organisierten Karneval. Sie rief also bei Herrn Kuckelkorn an und instruierte diesen, diese Idee stellvertretend umzusetzen. So erhielt dann – Sie wissen es – Frau
Carola Rackete 2020 den Karl-Küpper-Preis. Dummerweise, meine Damen und Herren, hat man dabei übersehen, dass mit der Art und Weise der Verleihung Karl Küpper zum dritten Mal vom
organisierten Kölner Karneval verleugnet, beschädigt und im Stich gelassen wurde:
– Das erste Mal 1939: keine Solidarität vom organisierten Karneval.
– Das zweite Mal 1952: faktisches Auftrittsverbot.
– Das dritte Mal 2020: Das Festkomitee Kölner Karneval und die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums verleihen einen Karl-Küpper-Preis mit einem Preisgeld von 10 000 Euro.
Das Geld dafür bringen sie aber nicht selber auf; Sparkasse und RheinEnergie müssen es berappen.
Dazu schrieb uns ein Karnevalist so schön – ich zitiere -:
Wenn es ums Geld geht, dann wird aus dem Herrn Kuckelkorn ein Kuckelkörnchen.
(Beifall bei der AfD)
Der Karl-Küpper-Preis, meine Damen und Herren, ist ein Preis für Zivilcourage und für Menschen, die sich für Demokratie und einen offenen Diskurs einsetzen. Wir schlagen der Jury daher vor, in diesem Jahr den Preis an die Menschenrechtsaktivistin Sabatina James zu vergeben. Ihr Leben und Schicksal stehen wie kein zweites für den Stiftungszweck, nämlich – Zitat – Personen auszuzeichnen, die sich in einem herausragenden Maße mit Zivilcourage für Erhalt und Förderung der Demokratie eingesetzt haben.
Meine Damen und Herren, stimmen Sie für unseren Antrag.
(Beifall bei der AfD)
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